Die Stritzelberger GmbH erscheint in der Bergischen Wirtschaft!
„Pffff.“ Ein Zischen macht die Werkzeuge von Stritzelberger zu einem Erfolgsgaranten. Das Solinger Unternehmen hat sich in der Branche mit Vakuumtischen einen Namen gemacht.
Die Spannsysteme aus Stahl oder Aluminium erzeugen ein Vakuum und eignen sich daher zum Spannen und zur präzisen Bearbeitung verschiedener Materialien. Die Luft ist bei Stritzelberger aber noch lange nicht raus.
Das Familienunternehmen feierte kürzlich sein 25-jähriges Bestehen und ist auf Wachstumskurs.
Denn die Erfolgsgeschichte der Firma Stritzelberger ist von Zufällen geprägt. Und so ist es auch einem Zufall geschuldet, dass der Betrieb heute überwiegend Vakuumtische – als Alternative zum Schraubstock – produziert.
Als sich der gebürtige Stuttgarter vor vielen Jahren für seine damalige Elektronikfirma selbst auf die Suche nach einem Vakuumtisch machte, entdeckte er eine Marktlücke. Kein Anbieter konnte ihm das ideale Werkzeug liefern. Weil Not eben erfinderisch macht, entwickelte er es einfach selbst. „Wir waren hier schon immer eine Bastelbude“, sagt Joachim Stritzelberger und lacht. Die Marktanalyse, die der Tüftler zwangsweise durchgeführt hatte, brachte ihn auf die Idee, selbst mit der Produktion der Spannplatten zu beginnen. Die Idee war nicht aus der Luft gegriffen. „Im ersten Jahr haben wir bereits 440 Vakuumtische verkauft“, sagt Stritzelberger.
Mit Vakuumtischen zur Gleichmäßigkeit
Die Werkzeuge des Solinger Unternehmens findet man inzwischen auf der ganzen Welt. Zum Beispiel im Deutschen Archäologischen Institut in Kairo. Dort werden alte Dokumente archiviert und maßstabsgetreu abgelichtet. Mit Hilfe der Vakuumtische können Mitarbeiter die Schriftstücke behutsam ansaugen und das glattgezogene Material abfotografieren. Die beheizbaren Vakuumtische von Stritzelberger kommen auch im Digitaldruck zum Einsatz. „Manche Drucktinte entwickelt erst ab einer bestimmten Temperatur ihre Brillanz, der Druck wird schärfer, wenn er schnell trocknet“, erklärt der Firmenchef. Andere Unternehmen nutzen die Spannplatten aus Solingen beispielsweise zur Herstellung von Wärmepflastern. Der Wirkstoff des Heftpflasters steckt im Kleber. Deshalb muss die klebrige Schicht überall gleich dick aufgetragen werden – auch dabei helfen Vakuumtische.
Inzwischen stellt es eine große Palette unterschiedlicher Spannplatten her: beheiz- oder kühlbar, magnetisch, beidseitig bespannbar, in verschiedenen Größen und Formen sowie Spezialanfertigungen auf Kundenwunsch. „Wir haben versucht, keine Nische übrig zu lassen“, sagt Joachim Stritzelberger. Findet ein Kunde im Portfolio des Betriebs nicht das ideale Produkt, tüfteln die Stritzelbergers gemeinsam mit dem Kunden an der perfekten Lösung.
Eine Tüftlerfamilie – keine Nachwuchssorgen
Das 16-köpfige Unternehmen ist ein echter Familienbetrieb. Alle vier Kinder und der Schwiegersohn des Gründers arbeiten an Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Vakuumtischen und Zubehör.
Nachwuchssorgen kennt Stritzelberger nicht. „Ich habe sieben Enkel. Um allen eines Tages einen Job geben zu können, müssen wir expandieren“, sagt Joachim Stritzelberger lachend. Wachsen will die Firma aber nicht nur aus diesem Grund. Produktion und Vertrieb der Spannplatten laufen so gut, dass Stritzelberger mehr Platz braucht. Die 800 Quadratmeter, die der Werkzeughersteller vor zwölf Jahren in der Liebigstraße bezog, reichen schon lange nicht mehr aus. Die Firma platzt aus allen Nähten und ist auf der Suche nach einem neuen Standort. „Möglichst in Solingen und in Autobahnnähe, alleine schon unserer Mitarbeiter zuliebe“, sagt Stritzelberger.